Hund: Endometritis
Weitere Bezeichnung: Entzündung der Gebärmutterschleimhaut
Eine Endometritis ist eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut. Häufig führt die Entzündung zu einer Eiteransammlung in der Gebärmutter und es entsteht eine Gebärmuttervereiterung (Pyometra). Diese Erkrankung ist wesentlich häufiger und gefährlicher als eine Endometritis ohne Eiterbildung und wird in einem Extrakapitel besprochen.
Während der Läufigkeit ist der Muttermund, also der Eingang in die Gebärmutter geöffnet, damit die Spermien im Falle einer Bedeckung hindurch können. Leider gelangen auch häufig Bakterien aus der Scheide durch den geöffneten Muttermund in die Gebärmutter. Nach der Läufigkeit verschließt sich der Muttermund wieder, um im Falle einer erfolgreichen Bedeckung die wachsenden Welpen zu schützen. Während der Wochen nach der Läufigkeit steht die Gebärmutter unter dem Einfluss des Hormons Progesteron, unabhängig davon, ob die Hündin trächtig ist oder nicht. Das Hormon bereitet die Gebärmutter auf die Trächtigkeit vor, d.h. die Schleimhaut wird dicker und bildet mehr Flüssigkeit. In dieser Umgebung können sich eingedrungene Bakterien besonders gut vermehren. So entsteht eine Endometritis.
Hormonstörungen, die entweder von der Hündin ausgehen oder durch Hormongaben (z.B. zur Läufigkeitsunterdrückung) verursacht wurden, können diesen Effekt noch verstärken. Auch bei älteren Hündinnen, die wiederholt läufig waren, kann sich eine so genannte glandulärzystische Hyperplasie entwickeln. Das bedeutet, dass die Gebärmutterschleimhaut ständig verdickt ist und sich kleine Zysten in ihr bilden. Diese Hündinnen sind besonders anfällig für eine Endometritis.
- Scheidenausfluss
- Läufigkeitsunregelmäßigkeit
Symptom einer Endometritis kann Scheidenausfluss sein, der kurz nach der Läufigkeit auftritt. Dieser Ausfluss kann wässrig, blutig, schleimig oder sogar eitrig sein. Die Hündin leckt vermehrt die Genitalregion.
Der Scheidenausfluss kann aber auch vollständig fehlen. Bei einigen Hündinnen fällt lediglich einer Verschiebung der Läufigkeit auf oder sie wird nicht tragend.
Mit Hilfe eines Spekulums kann der Tierarzt Scheide und Muttermund genau untersuchen. Dabei kann er auch eine Tupferprobe anfertigen, die unter dem Mikroskop auf Bakterien überprüft wird. Mit einem Tupfer können auch oberflächliche Zellen der Schleimhaut entnommen werden und auf eine veränderte Gewebestruktur untersucht werden.
Eine vergrößerte Gebärmutter kann der erfahrene Tierarzt ertasten, sie kann auch mit Ultraschall oder Röntgen nachgewiesen werden. Allerdings muss die Gebärmutter bei einer Endometritis nicht immer auffallend vergrößert sein.
Eine Kastration mit Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter ist die Therapie der Wahl bei chronischer Endometritis.
Wenn die Endometritis endeckt wird, bevor sich eine Pyometra entwickelt hat, ist die Prognose gut.
Eine Kastration der Hündin beugt einer Endometrits vor.
Halter von intakten Hündinnen sollten diese in den Wochen nach der Läufigkeit besonders sorgfältig beobachten.
Stand: 30.12.2012, © Copyright by
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